Svadharma, Ishvarapranidhana und Yoga (13.05.25)

Die Bhagavad Gita lehrt uns das Prinzip des Svadharamas. Svadharma kann man grob als die eigenen Lebenspflichten bezeichnen, natürlich geht es hierbei nicht um künstlich geschaffene Pflichten, die keinen wirklich bedeutenden Zweck erfüllen. Es geht um die Lebenspflichten die sehr individuell und persönlich sind, zugleich aber sind es die natürlichen Aufgaben eines Menschen die einem das Leben an sich überträgt. Als ein sehr vereinfachtes Beispiel könnte man hier eine Mutter nehmen, die sich um ihr Neugeborenes kümmert. Die Natur und die Biologie des Menschen befähigt die Mutter ihr Kind zu nähren, zu stillen und zu beschützen. Wenn eine Mutter sich (ohne Zwang oder ohne ähnlichen triftigen Grund) dagegen entscheidet ihre natürlichen Aufgaben anzunehmen wendet sie sich sie in gewisser Weise gegen ihre eigene Natur und vermeidet damit die Verantwortung, die ihr das Leben auf natürliche Weise übertragen hat. Das Svadharma lässt uns den jetzigen Moment annehmen so wie er ist und uns dem Leben hingeben. Dem Svadharama folgen bedeutet Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für sich selber sondern genauso wie für andere Menschen, die Familie, die Gesellschaft und weiter gedacht auch für das ,,Große und Ganze“. Dieses selbstlose Handeln wird auch als ,,Karma-Yoga“ beschrieben und basiert auf dem Prinzip von ,,Ishvarapranidhana“ welches bedeutet ,,Hingabe an das Göttliche“, man könnte es ebenso gut auch als ,,Hingabe an einen höheren Zweck als sich selber“ beschreiben.

Nun ist das Beispiel mit der Mutter und dem Kind ein ganz simples und leicht verständliches Beispiel und oft erscheint uns die Welt sehr komplex und unser eigenes Leben auch. Oft fällt es uns dadurch schwer zu erkennen was tatsächlich wichtig ist. Ursprünglich ist das Leben ein natürlicher und einfacher Prozess ist. Das Wissen des Yoga hilft uns ganz bei uns anzukommen, das Nervensystem, den Atem und somit auch den Geist (Gedanken) wieder zu beruhigen. Wenn der Geist ruhig ist und nicht in alle Richtungen gezerrt wird, ist die Wahrnehmung klarer und es fällt uns leichter zu erkennen was unsere innere Aufgaben sind und was nicht. Yoga bedeutet sich verbinden und aus der Perspektive des Ishvarapranidhana und Svadharma kann man es somit als die Verbindung zum Göttlichen bzw. ,,an einen höheren Zweck als sich selber“ (z.B. die Familie) bezeichnen. Die Handlungen folgen nicht einfach den (von der Gesellschaft) künstlich geschaffenen Lebenswegen, sondern resonieren mit den tiefsten Anteilen des Selbst und zugleich mit den natürlichen Lebensaufgaben des Menschen.


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